01.04.2022

Die Deutsche Bundesbank (BBk) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) haben ihren fünften Stresstest gestartet. Damit können sie die Erträge und die Widerstandsfähigkeit von rund 1.300 kleinen und mittelgroßen Banken unter direkter nationaler Aufsicht in Deutschland, den sogenannten weniger bedeutenden Instituten (LSI), bewerten. Dieser LSI-Stresstest wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie von 2021 auf 2022 verschoben. Parallel dazu wird ein Stresstest bei allen Bausparkassen durchgeführt. Wie bei den bisherigen LSI-Stresstests werden die Ergebnisse zur Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittelempfehlung herangezogen. Allerdings wird dieses Mal die Proportionalität stärker berücksichtigt. Die Banken müssen die im Stresstest erhobenen Daten bis Ende Mai 2022 an die Aufsichtsbehörde übermitteln. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Ende September 2022 vorgesehen.

Der LSI-Stresstest besteht aus zwei Komponenten: einer Erhebung der Plan- und Prognosedaten der Kreditinstitute und der Auswirkungen von fünf Zinsszenarien für den Zeitraum von 2022 bis 2026 und einem eigentlichen Stresstest. Hierbei werden die Institute ihre Erträge und ihre Belastbarkeit für die Jahre 2022 bis 2024 in einem Basis- und in einem Stressszenario simulieren, das einen massiven Konjunktureinbruch vorsieht. Der Stresstest umfasst die Modellierung der Gewinn- und Verlustrechnung der Banken und der Komponenten Zinsüberschuss, Kreditrisiko und Marktrisiko. Der Verbrauch der CET1-Kapitalquote wird als Differenz zwischen der ursprünglichen Kapitalquote und der niedrigsten Kapitalquote im dreijährigen Stresshorizont ermittelt.

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